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Mulde-Radwanderweg
Tour und Text von Holger Schmidt Informationen zum und Radtouren vom Autor

1. Freiberger Mulde - Holzhau bis Sermuth (133 km)

1. Etappe: Holzhau nach Nossen (71 km)

Der Start unserer Radwanderung war in Holzhau. Holzhau liegt circa 5 km vor der tschechischen Grenze. Leider konnten wir nicht bis an die Grenze fahren, da die Strasse auf Grund des Hochwassers vom Jahr 2002 saniert wurde. Der Radweg folgt der Mulde bis kurz nach dem Ort Mulda auf der Strasse. Leider gab es bis nach Mulda noch keine Radwanderschilder, so dass wir auf unser Kartenmaterial angewiesen waren. Den Einstieg in den beschilderten Radweg gelang uns kurz nach Mulda als der Radweg in einen Wald weiterführt. Der Radweg führt uns bis kurz vor Freiberg immer in Sichtweite der Mulde entlang um dann quer durch die Stadt Freiberg zu führen. Freiberg ist eine vom Bergbau geprägte Stadt.

Freiberger Mulde mit Eisenbahnbrücke
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Nachdem das Ortsausgangsschild von Freiberg passiert war, gelangen wir wieder an die Freiberger Mulde. Der Weg führt circa 20 m über dem Flussbett einem grasbewachsenem Waldweg entlang. Unterwegs sichten wir ein rekonstruiertes Hebehaus und entschließen eine kleine Rast im Schatten der umstehenden Bäume zu machen.
Weiter geht es immer den Kennzeichen entlang bis wir in Großschirma landen. Da ist Aufmerksamkeit verlangt, da die Beschilderung an einer entscheidenden Stelle unterbrochen ist und wir dadurch auf der Strasse verbleiben obwohl der Radweg nach rechts abbiegt. Da wir dies rechtzeitig merkten, sind wir nicht zu weit in die falsche Richtung gefahren. Der richtige Weg führt uns circa 80 m über der Mulde weiter um dann nach einer staubigen Abfahrt dem Fluss wieder "Auge in Auge" gegenüber zu stehen. Nun war es nicht mehr weit bis nach Nossen. Der Weg führt weiter dem Fluss entlang durch Äcker, Wiesen und Wälder auf verschiedenen Untergründen bis zum ersten Tagesziel. Wir übernachten in Nossen und erholen uns von der nicht ganz einfachen aber landschaftlich sehr schönen Etappe entlang der Freiberger Mulde.

2. Etappe: Nossen nach Sermuth (62 km)

Das Frühstück kräftigt uns und die Sonne bescheint uns als wir in Nossen losfahren. Wir folgen weiter dem Flussverlauf, wechseln einige male die Uferseiten um über Roßwein nach Döbeln zu gelangen. Auf diesem Wegabschnitt werden nicht mehr solche Höhenunterschiede überwunden wie es am Vortag der Fall war. Wir radeln an zerstörten Brücken vorbei, an der sich im Wiederaufbau befindlichen Bahnstrecke entlang, rollen über asphaltierte und festgefahrene Wiesen- und Landwirtschaftswege, entdecken malerische und verträumte Fleckchen.
Ab Döbeln verläuft der Radweg fast immer auf dem Niveau der Mulde außer 2 / 3 kleineren Anstiegen, die bis auf circa 40 m über Flusspegel führen. Unterwegs kehren wir noch in Klosterbuch "Zum frohen Mönch" ein um uns zu stärken.
Unser Tagesziel ist nun nicht mehr weit, als wir die Stadt Leisnig tangieren. Nach Leisnig wechselt der Weg eigentlich ans andere Ufer, aber auf Grund der zerstörten Fußgängerbrücke blieben wir auf der linken Seite des Flusses bis Podelwitz. Der letzten Ort an diesem Tag, durch den wir radeln, ist das verträumte Örtchen Erln. Erln war vom Hochwasser 2002 total überflutet und wir sind erstaunt wie schön das Dörfchen im neuen Glanz erstrahlt. Bevor wir unser Quartier aufsuchen, fahren wir an die Muldenvereinigung um am Pilz die zurück gelegte Strecke Revue passieren zu lassen.

2. Vereinigte Mulde - Sermuth bis Dessau (165 km)

3. Etappe: Sermuth nach Bad Düben (83 km)

Da in Sermuth die Muldenvereinigung ist, gibt es zwei Möglichkeiten die Radwanderung fortzusetzen. Entweder man begibt sich an die "Quelle" der Zwickauer Mulde und fährt wieder bis zur Muldenvereinigung oder man fährt erst mal weiter bis die Mulde in die Elbe mündet. Wir entscheiden uns für das Letztere.
Das Wetter ist gut, wir sind gestärkt und die Landschaft ist flach, so dass wir in aller Ruhe in die Pedale treten können. Wir folgen dem gekennzeichneten Weg und gelangen bald in Nimbschen an. Da existiert noch eine Fähre, die einen ans andere Ufer bringt, um z.B. im Ort Höfgen gemütlich einzukehren.

vereinigte Mulde bei Nimbschen und Fährhaus
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Weiter geht die Fahrt durch Grimma, wo immer noch nicht alle Hochwasserschäden beseitigt sind. Wir blieben auf der rechten Muldenseite und fahren weiter immer an der Mulde entlang nach Trebsen. Nachdem wir Trebsen hinter uns gelassen haben, führt der Radweg weg von der Mulde in den Planitzwald. Da machen wir unsere erste Rast. Ausgeruht und gestärkt, fahren wir weiter und treffen kurz vor der Wurzener Muldenbrücke wieder auf die Vereinigte Mulde. Wir wechseln zur anderen Seite der Mulde, fahren durch Wurzen und streben auf Radwegen, welche parallel zur Strasse verlaufen Eilenburg zu. 5 km vor Eilenburg wechseln wir wiederum die Flussseite um über Feldwege dem Ort zuzustreben. Die Landschaft ist flach, die Flussauen sind weit und wir haben unser eigentliches Tagesziel erreicht.
Ein Blick auf die Uhr sagt uns, dass der Nachmittag noch recht jung ist und so beschließen wir weiter ins 20 km entfernte Bad Düben zu radeln. Der weitere Weg verläuft wie schon vor Eilenburg über Feldwege und bringt uns, nachdem wir in Eilenburg von der linken Flussseite auf die Rechte gewechseln, nach Gruna an eine weitere Fähre. Bevor wir allerdings die Mulde überqueren, genehmigen wir uns eine kleine Stärkung im Fährwirtshaus. Auch hier sind die Schäden des Hochwassers noch nicht restlos beseitigt und man ist tatkräftig dabei, die Zufahrtsstrasse zum Fährwirtshaus wieder herzurichten.
Nachdem wir nach kurzer Fährfahrt wieder festen Boden unter unseren Reifen haben, schwingen wir uns auf die Sättel und streben auf schön befahrbaren Wegen Bad Düben zu.

4. Etappe: Bad Düben nach Dessau (82 km)

Nun ist es nicht mehr weit bis an die Elbe. Wir besteigen gegen 9:30 Uhr unsere Drahtesel und verlassen das kleine verträumte Kurstädtchen Bad Düben um uns dem ersten Tagesziel zu zuwenden - dem Muldestausee bei Bitterfeld. Die Landschaft ist nun wirklich flach wie eine Flunder, so dass wir fröhlich und frei dahinrollen. Bis zum Muldestausee flitzen wir über Strassen, festgefahrene Feldwege und Schotter. Das Gebiet um den Staussee gefällt uns sehr gut und wir können uns vorstellen mal ein Wochenende da zu verbringen.
Wir umfahren den Stausee auf der rechten Seite um danach die Mulde aus dem Blickfeld zu verlieren. Bei Altjeßnitz versuchen wir etwas abseits des Radwanderweges wieder an der Mulde entlangzufahren aber leider hört unser gewählter Weg plötzlich direkt am rechten Ufer auf, so dass wir wieder zurückfahren um dem Muldetalradweg zu folgen. Leider müssen wir feststellen, dass die Beschilderung sehr schlecht wird und wir kurz vor Burgkemnitz den beschilderten Weg verlieren. Wir verlassen uns nun auf die mitgeführte Karte. Diese besagt, dass es bis nach Dessau circa 25 km sind und wir diese auf der Bundestrasse zurücklegen müssen. Da die Sonne es heute wieder sehr gut meint und es an Schatten fehlt, werden diese letzten Kilometer doch recht anstrengend. Aber wir sind gut trainiert und erreichen Dessau zwar etwas durchgeschwitzt aber dafür gut gelaunt.
Nun war die Frage, wie gelangen wir an die Mündung der Mulde in die Elbe.

Blick auf dem Zusammenfluss
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Unser Weg führt uns auf der rechten Muldenseite bis zur Muldenbrücke in Dessau um davor nach Waldersee abzubiegen. In Waldersee gelangen wir wieder direkt an die Mulde und fahren auf Feldwegen am Ufer entlang um an einer Holzbrücke die Mulde zu queren. Durch den anliegenden Wald erreichen wir die B184. Auf dieser geht es Richtung Roßlau bis zur Muldebrücke. Leider finden wir keinen Weg um an die Mündung zu gelangen. Da auch der Elberadwanderweg die Mündung umfährt, scheint es keinen offiziellen Weg zu geben.
Wir radelten in anbetracht der uns zur Verfügung stehenden Zeit zurück nach Dessau, da wir in Dessau abgeholt werden wollen. Dessau ist eine Kleinstadt, welche durch das Bauhaus geprägt ist und wo wir immer wieder auf die Bauhaushäuser stoßen.

3. Zwickauer Mulde - Muldenberg bis Sermuth (165 km)

5. Etappe: Muldenberg nach Zwickau (80 km)

Da wir uns vor einigen Tagen entschieden hatten, die Vereinigte Mulde weiter flussabwärts zu fahren, begeben wir uns nun nach Muldenberg um an der Zwickauer Mulde entlang zur Muldenvereinigung zu radeln. Muldenberg liegt im Erzgebirge nahe der Grenze zu Tschechien. Die Zwickauer Mulde entspringt dem Muldestausee, welcher wiederum von der roten und der weißen Mulde gespeist wird. Auch hier ist während der ersten Kilometer die Beschilderung des Radweges nicht gut.
Wir fahren die ersten 40 km dieses Tages auf der Strasse, vorbei am "Sigmund Jähn Museum" (erster Deutscher im All) in Morgenröthe-Rautenkranz und statten Eibenstock einen Besuch ab. Danach geht es weiter auf der Strasse bis circa 5 km vor Aue. Da beginnt an der Gaststätte "Rechenhaus" die Umfahrung von Aue, welche an einem Flössergraben entlangführt. Dieser Weg bietet einen schönen Blick in den Talkessel auf Aue. Leider fehlen am Ende dieses Weges die Radwanderschilder und so fahren wir auf gut Glück ins Tal an die Mulde. Der Neueinstieg gelingt uns und wir radeln im Regen unserem Tagesziel Zwickau zu.
Unterwegs passieren wir verschiedene Orte, fahren mal enge Wege und auch breitere, stärken uns "zusammengekauert" im Regen auf einer Rasttisch mit Dach und gelangen stetig unserem Ziel Zwickau näher.
Diese Etappe hat viele Strassenabschnitte, so dass man zügig vorankommt. Zwickau hat eine sehr schöne Innenstadt, welche sich lohnt anzuschauen.

6. Etappe: Zwickau nach Sermuth (85 km)

Nachdem der gestrige Tag ziemlich verregnet war, ist der Himmel nicht mehr ganz so verhangen und macht uns damit Mut den letzten Abschnitt unserer Muldenradwanderung gut durchzuradeln. Wir kommen zügig voran und sehen bald auf den Hinweisschildern unser erstes Teilziel dieser Etappe Glauchau. Diese Strecke ist relativ flach und wir fahren die meiste Zeit auf asphaltierten und gut ausgebauten Wegen immer entlang der Zwickauer Mulde. Nachdem Glauchau hinter uns liegt, gelangen wir allmählich ins Sächsische Burgenland, welches sich zwischen Waldenburg und Leisnig erstreckt. Das bedeutet auch, dass die Landschaft hügeliger wird und wir einige Höhenmeter zu überwinden haben. Das ist aber sehr reizvoll, da sich unseren Blicken eine interessante Landschaft erschließt und wir durch die reichliche Abwechslung die Anstrengungen nicht so schlimm empfinden. Ein kleines Highlights dieses Abschnittes ist das Eisenbahnviadukt bei Görnern.

Eisenbahnviadukt bei Görnern
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Unterwegs treffen wir auch immer wieder auf Schäden, welche das Hochwasser 2002 angerichtet hat. Diese bestehenden Schäden werden, teilweise mittels schwerer Technik, beseitigt.
Das nächste Teilziel ist Rochlitz. Rochlitz ist eine verträumte Kleinstadt, welche sich an die Mulde schmiegt. Gelungen ist die Überquerung der Mulde. Diese führt am Brückenkörper unterhalb der Schienen der einstigen Muldentalbahn entlang. Der weitere Weg bis Sermuth ist hügelig und führt immer an der Mulde entlang. Wir gelangen nach Colditz mit seinem weit ins Land sichtbaren Schloss in welchen während des Endes des zweiten Weltkrieges viele englische Soldaten inhaftiert waren. Von Colditz ist es nur noch ein Katzensprung bis Sermuth und damit bis zum Ziel der letzten Etappe.

Zusammenfassung

Die Radwanderstrecke an den Mulden - Freiberger, Zwickauer, Vereinigte Mulde - ist vor allem bis zur Muldenvereinigung doch recht anspruchsvoll, da einige Höhenmeter bewältigt werden müssen. Die Beschilderung ist am Anfang und am Ende schlecht, so dass es angebracht ist, eine Karte dabei zu haben. Hat man einmal den Einstieg in den gekennzeichneten Weg gefunden, dann brauch man sich nur daran zu halten.
Die vorgefundenen Untergründe waren sehr gut befahrbar - Asphalt (Strasse, Radwege), Schotter (Wiesen, Felder) und festgefahrener Boden (Wald, Felder, Wiesen).
Sehr abwechslungsreich fanden wir die Gegenden entlang der Freiberger und Zwickauer Mulde aber auch die flache Strecke an der Vereinigten Mulde, hatte ihre Reize. Beim dahinrollen entdeckt man immer wieder kleine feine Plätze an denen man verweilen möchte um sich an der Natur zu erfreuen.
Auf Grund dessen, dass die Mulde der schnellste Fluss Deutschlands ist, ergeben sich schon sehr große Höhenunterschiede, welche der Fluss überwindet. Dies macht vor allen im oberen Bereich den Reiz diese Tour aus.

Sehenswertes:

  • Stadtmauer in Freiberg
  • Hebehaus
  • Hochwehr Großbuch
  • Leisniger Burg
  • Wasserschloss in Podelwitz
  • Staussee Muldenberg

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