Kapitel 4.3: Schaltung

Symbol eines Reiserad

weitere Unterkapitel im Kapitel 4:

Die Schaltung ist das am Häufigsten benötigte Bedienungselement. Es gibt zwei Haupttypen und natürlich eine Kombination daraus: die Kettenschaltung und die Nabenschaltung.

Bei der Kettenschaltung wähle ich den Gang durch eine Kombination von zwei Hebeln für die vorderen Kettenblätter und die hintere Ritzelkassette. Sie haben heute vorne drei Kettenblätter und hinten 8-10 Ritzel auf der Kassette. Damit lassen sich 24 - 30 Schalt-Kombinationen, zum mindestens Theoretisch, einstellen. Praktisch verbieten sich einige Kombinationen, da diese eine zu starke Verbiegung der Kette verursachen würde. Auch lassen sich extreme Einstellungen nur mit einem Kettenrattern anwählen. Es verbleiben etwa 15 sinnvolle Kombinationen.

Hebelschalter (Rapidfire, Lenkerendschalter, Drehgriffe, etc.) sind seit über 20 Jahren auch gerastert, so dass ein Kettenrattern durch falsche Stellung der Hebel, bei richtigem Einsatz, nicht mehr vorkommen sollte. Die Kette wird bei der Kettenschaltung stark strapaziert, so das man nach 3000 bis 5000km die Kette wechseln sollte. Tut man dies nicht, so rutscht irgendwann die Kette über die Ritzel hinweg. Das ist a) sehr unangenehm und b) sehr teuer, da es nicht mehr beim Auswechseln der Kette bleibt. Fast immer müssen die vorderen und hinteren Ritzel mit ausgetauscht werden. Dabei kommen schnell über hundert Euro zusammen. Will man eine sehr lange Tour machen oder im Alltag seine Antriebseinheit schonen, so empfiehlt es sich drei Ketten zu benutzen die man alle 1500-2000km im Turnus wechselt. So hält das Ganze dann 20000km bis 40000km. Sollte auf der Tour die Schaltung (Hebel oder Seilzug) kaputt gehen, so kann man sich noch mit einfachen Mitteln selber helfen. Eine kritische Komponente ist der Freilauf, der dafür sorgt, dass nach hinten die Pedalen freilaufen und nach vorne einhaken, um Vorantrieb zu erhalten. Wenn der Freilauf nicht mehr zupackt und sowohl nach vorne als auch nach hinten durchtritt, so kann man mit zwei bis drei Drähten oder Kabelbindern die Schaltungskassette an den Speichen notdürftig befestigen.

Die Nabenschaltung mit 5, 7, 12 oder noch mehr Gängen hat den Vorteil gegenüber der Kettenschaltung, dass es keine Gangüberlappung gibt. Das heißt, dass es Kombinationen gibt, die in etwa die gleiche Übersetzung haben. Weitere Vorteile sind, dass die Kette nicht so stark belastet wird und dadurch diese länger gefahren werden kann, sowie dass das Getriebe wartungsfrei ist. Ein wesentlicher Nachteil ist allerdings der Wirkungsgrad der Nabenschaltung. Durch eine Vielzahl von Reibung im Planetengetriebe muss man mehr Energie aufwenden, als eigentlich fürs Fahren notwendig wäre. Selbst die sehr gute 14-Gang Nabe des deutschen Anbieters Roloff, weist einen geringeren Wirkungsgrad als eine Kettenschaltung auf.

Auch lassen sich diese Schaltungen schlecht bis gar nicht auf der Tour reparieren. Bei einem Defekt ist damit die Tour beendet.

Seit ein paar Jahren gibt es Antriebseinheiten mit einer Kombination von beiden Schaltungsarten: In der Hinterradnabe ist eine Nabenschaltung mit meistens 3 Gängen integriert und außen noch eine 8-fach Kassette angebracht. Somit sind auch hier 24 Gänge möglich. Leider holt man sich die Nachteile beider Schaltungsvarianten ins Boot bzw. ans Fahrrad: Hohe Reibungsverluste und Kettenverschleiß.

Über die Anzahl der Gänge lässt sich sagen, dass es mindestens 5 sein sollten. Je nach Tour reichen manchmal gerade die 24 Gänge, die zurzeit üblich sind. Als Grundregel sollte folgendes gelten: Touren an Flüssen mindestens 5 Gänge, im normalen Gelände mindestens 7 Gänge und im hügeligen und bergigen Gebiet 21 Gänge mit Untersetzung des Antriebs.

Während es bei den Nabenschaltungen meist nur einen Daumenschalter gibt, ist die Auswahl bei der Kettenschaltung riesig. Da gibt es die Rapidfire-Schalthebel unter dem Bremsgriff, den Drehschalter (Gripshift), die Rahmenschalthebel mit Rasterung (nur im Rennsport), die Schalthebel im Bremsgriff (ebenfalls nur im Rennsport) und die Lenker-Endschalter, die beim Rennlenker an den Enden angebracht sind. Was der Reiseradler braucht, ist eine gut funktionierende und haltbare Schaltung, die unterwegs auch einfach zu reparieren ist.

Abhängig vom Lenkertyp können manche Schalthebel erst gar nicht montiert werden.

Drehschalter sind sehr anfällig und konnten auch über die Jahre hinweg nicht wesentlich Zuverlässiger gemacht werden.

Die beiden Rennsport-Schaltungen fallen für uns Reiseradler ebenfalls raus.

Übrig bleiben nur noch die Rapidfire-Schalthebel und die Lenkerendschalter. Beide sollten dem Lenker entsprechend ausgewählt werden.

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