Knieschmerzen beim Radfahren

Einleitung

Die folgenden Informationen sind keine ärztlichen Diagnosen, sondern stammen aus persönlichen Erfahrungen.

Knieschmerzen kann man in viele Bereiche unterteilen:

  • Brüche (Kniescheibe)
  • Risse (Kreuzband)
  • Entzündungen (Sehnenscheiden)
  • usw.

Beim Radfahren treten sehr häufig Knieschmerzen auf.
Dies liegt häufig daran, dass der Bewegungsablauf beim Radfahren anders ist, als üblicherweise beim Gehen.
(Würden wir von Geburt an Radfahren und nur ab und zu mal gehen, so hätten wir häufig Knieschmerzen vom Gehen.)
Die Kniescheibe und das Kniegelenk wird wird beim Radfahren anders belastet. Die bei der Bewegung entstehende Reibung im Gelenk findet an einer anderen Stelle (geänderter Krafteinleitungspunkt) statt.
Auch ist bei Personen, die täglich mit dem Fahrrad einkaufen oder zur Arbeit fahren, zu beobachten, dass sie während einer Radtour Probleme im Kniebereich bekommen können.

Die Ursache

Die Ursache dafür liegt häufig daran, dass sehr wohl auch eine Reizung während der täglichen Fahrt auftritt, die Reizung aber während der Tagesrestzeit wieder abklingen kann.
Also die Erholung schon kurz nach der Fahrt die Reizung wieder abklingen lässt.

Da die Kniescheibe mit den Gelenken des Oberschenkels und Schienbeins über die Jahre hinweg eingespielt sind, ist das normale Gehen auch beschwerdefrei möglich.
Sitz man nun auf einem Rad, ist der Krafteinleitpunkt an vielleicht einer anderen Stelle. Somit entsteht eine schmerzhafte Reizung innerhalb des Knies.
Diese Reizung macht sich leider meist erst am nächsten Tag bemerkbar, so das es für eine Änderung des Krafteinleitpunkts schon fast zu spät ist.
Zumindest muss am Folgetag, trotz Änderungen an der Fahrradgeometrie, mit Schmerzen gefahren werden.
Die Reizung kann sich sowohl durch Schmerzen, als auch zusätzlich durch eine Schwellung (Wassereinlagerung) bermerkbar machen.

Auch sind meistens die Schmerzen einseitig.
Das liegt daran, dass zum einen der Mensch nicht symmetrisch gebaut ist und zum anderen daran, dass man evtl. ein wenig schief auf dem Sattel sitzt.

Ist sichergestellt, dass die Knieschmerzen nicht vom Hinfallen (Stürzen) oder anderen äußeren Einwirkung kommen, kann systematisch daran gearbeitet werden, während der Tour die Fahrradgeomertie zu verändern.
Ein Problem dabei ist, dass nicht bekannt ist, ob z.B. der Sattel etwas höher oder etwas tiefer zu stellen ist. Das müssen Sie selbst herausfinden.
Als praktische Lösung hat sich gezeigt, die Sattelposition in 5mm-Schritten zu verändern. Dann wieder ein Tag fahren, um dann zu entscheiden, ob sie weiter verstellt werden muss oder es so gut ist.

Justierung des Sattels

Arm und Hand müßen zwischen Sattel und Lenkervorbau passen

Für die horizontale Justierung (vorne-hinten) des Sattels gilt die Regel, dass die Ellenlänge plus ausgestreckte Hand die Entfernung ist, von der Sattelspitze bis zur Lenkersäule.

Es sind zwei grundsätzlich verschiedene Arten aus der Literatur bekannt, wie ein Fahrradsattel vertikal zu justieren ist (oben-unten):

Abmessung der Beinlänge vom Boden bis zum Schritt    Abmessung des Abstandes vom Pedal zum Sattel

a) Beinlänge vom Schritt bis zum Boden messen (mit den typischen Fahrradschuhen an). Diese Länge mit 1,1 multiplizieren. Sattelhöhe vom tiefsten Pedalpunkt bis zur Sitzfläche entsprechend der Länge einstellen.

Die Knieachse muß senkrecht über der Pedalachse stehen.

b) Auf Sattel setzen mit Pedal in tiefster Stellung. Das Knie darf nicht durchgestreckt, sondern muss leicht geknickt sein.
Die horizontale Justierung erfolgt über die Pedalstellung auf 2 Uhr. Der Sattel ist dann richtig eingestellt, wenn der Kniedrehpunkt (Kniemitte) senkrecht über der Pedalachse steht.

Wie oben schon geschrieben, können so trotzdem noch vereinzelt Schmerzen auftreten. Daher eventuell den Sattel in 5mm-Schritten in der Höhe variieren.

Prüfen Sie auch, ob der Sattel sich nicht verdreht hat, dieser also mit dem Rahmen in einer Flucht steht.

Trittfrequenz beachten

Die meisten Radfahrer treten zu langsam in die Pedalen. Um trotzdem auf Geschwindigkeit zu kommen müssen sie sehr kräftig in die Pedalen treten, weil der gewählte Gang zu hoch eingestellt ist.
Das ist zwar nicht so anstrengend, geht aber enorm auf das Kniegelenk.
Schonender und dadurch auch schmerzfreier läßt es sich mit höherer Trittfrequenz fahren. 80 bis 100 Umdrehungen pro Minute ist das was auch Rennradfahren auf der Ebene treten.
Das ist zu Anfangs sehr anstrengend bis man eine entsprechende Kondition aufgebaut und sich an die Trittfrequenz gewöhnt hat.
Zur Unterstützung gibt es dafür auch spezielle Tachometer mit Trittfrequenzmessung, um ein besseres Gefühl für die Trittfrequenz zu bekommen.

Klick-Pedal und Pedal-Käfige

In einigen Fällen lassen sich Radler sogenannte Klick-Pedal oder Pedal-Käfige an den Kurbelenden montieren.

Klick-Pedale unterscheiden sich von Pedal-Käfige dadurch, dass Klick-Pedale eine Mechanik aufweisen, die sich mit der im Schuh eingelasse Platte einrasten lassen und fest verbinden. Pedal-Käfige haben hingegen eine Art Korb aus Kunsstoff, in der der Schuh hineinpaßt.

Sinn und Zweck beider Lösungen ist im wesentlichen, dass man am aufwärts drehenden Pedal mit dem Bein ziehen und dadurch mehr Gesammtkraft aufbringen kann.

Problematisch ist aber, dass der Fuß und damit der ganze Unterschenkel festgesetzt ist, also zwangsmäßig geführt wird.
Wenn dann das Klick-Pedal nicht sehr gut justiert ist, wird die ganze Fahrt über das Fußgelenk und das Kniegelenk durch Verdrehung ungünstig belastet.
Die Kniescherzen sind dann auch nicht mehr weit weg.

Deshalb sollte der Einsatz von diesen Pedal-Arten wohl überlegt sein.

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